Das sogenannte "Schulterherein" ist eine lösende Gymnastik. Das Pferd ist dabei entgegen der Bewegungsrichtung gebogen und gestellt. Das Schulterherein kann in verschiedenen Abstellungen trainiert werden, je größer die seitliche Abstellung des Pferdes, desto intensiver die seitliche Biegung; je geringer die Abstellung desto besser tritt das Hinterbein nach vorne unter die Körperlast. Egal wie groß die Abstellung ist, das Schulterherein ist immer eine sinnvolle, gesundheitsfördernde Übung für alle Pferde.  

Hier haben wir eine starke seitliche Abstellung gewählt. Lea ist schön gebogen. Bei dieser Übung sollte das Pferd so frei wie möglich sein, niemals darf der Pferdekopf in eine bestimmte Richtung gezogen werden - das würde die ganze Übung verfälschen und das Pferd auf die Vorderhand werfen. Das wäre nicht nur sinnlos, sondern auch gesundheitsschädlich für das Pferd.  

Hier sieht man meine Körperhaltung - alleine meine zeigenden Hände genügen, damit Lea weiß, was ich möchte (an meiner Losgelassnheit muss ich allerdings noch arbeiten). Lea ist in einer gymnastisch guten Körperhaltung mit einer leichten Körperbiegung.  

Hier sieht man sehr schön, wie Lea mit ihrem inneren Hinterbein kreuzt. Lea befindet sich einer gleichmäßigen Körperbiegung. Sie ist aufmerksam und konzentriert.  

Ein schönes Schulterherein.
Lea ist "bei sich" und macht die Übung großartig!



Anmerkung:
Die "innere Seite" ist immer die hohl gebogene Körperseite des Pferdes.
Beim Schulterherein ist die innere Seite entgegen der Bewegungsrichtung, während bei allen anderen Seitengängen (Travers, Traversale, Renvers, usw.) die innere Seite des Pferdes die Bewegungsrichtung ist. Die innere Körperseite des Pferdes hat überhaupt nichts mit der Innenseite der Reitbahn zu tun. Diese Bemerkung nur am Rande, um Missverständnisse auszuschließen.