Aufgekommene Fragen...

 
   
     
 
 
     
  Ich wurde gefragt:  
  [...] bin durch Zufall auf deine HP gekommen, da ich auf der Suche nach Kursen über zirzensischer Bodenarbeit bin. [...] Wie bzw. bei wem hast Du Dir Deine Kenntnisse bezüglich Zirzensik angeeignet, denn Du hast ja Deine Pferde schon sehr weit diesbezüglich ausgebildet und bin sehr beeindruckt. [...] Habe schon verschiedene Übungen mit meinen Pferden gemacht. [...] Freue mich auf eine Antwort von Dir.  
     
  Meine Meinung dazu:  
  [...] Zu Deiner Frage:
Bevor ich mit meinen Pferden Zirzensische Lektionen erarbeitete, informierte ich mich über die verschiedenen Möglichkeiten der Ausbildung und vor allem über die Vor- und Nachteile für das Pferd. Meistens über Bücher und Erfahrungsberichte. Auf diversen Kursen war ich als Zuschauer, jedoch nie als aktiver Teilnehmer mit meinen Pferden, da es für mich schwierig ist, mit den Pferden zu verreisen. Kontrolle sind für mich z.B. Fotos und Gespräche mit anderen Zirkusfreunden.


Zu den verschiedenen bekannten Ausbildern und deren Lehrbüchern:

Eva Wiemers geht in ihren beiden Büchern sehr gut auf den gymnastischen und psychologischen Wert der Übungen für das Pferd ein und bietet jede Menge Lektionen zur Vorbereitung, um das Pferd für die anspruchsvolle Zirzensische Gymnastik körperlich und seelisch einzustellen. Außerdem erwähnt E. Wiemers auch eventuelle Risiken und Fehler, was ich sehr gut finde. Eva Wiemers Bücher finde ich in Sachen Vorbereitung, Hilfestellung und Logik sehr empfehlenswert. Was ich an der Wiemers Methode jedoch nicht umsetze ist die negative Verstärkung (z.B. wenn das Pferd unaufgefordert aufsteht, mehrmals abknien lassen; das Treten in den Spanischen Schritt durch eine unangenehme Berührung auslösen, etc.) , für mich persönlich gibt es ausschließlich positive Verstärkung. Ansonsten würde ich Eva Wiemers als eine der besten Ausbilderinnen sehen, ihre beiden Bücher sind für mich Basis der Zirzensischen Bodenarbeit.

Franco Gorgi ist für mich auch ein großes Vorbild in der Zirzensischen Gymnastik, er geht gefühlvoll auf die Pferde ein und seine Anweisungen sind logisch und gut nachvollziehbar. Was ich an seinem Buch nicht so gut finde ist, dass es oft den Eindruck erweckt, alles wäre leicht und gleich zu schaffen. Das ist eben in Wirklichkeit oft nicht der Fall und dann besteht die Gefahr, dass das Pferd überfordert wird. Gorgis Buch kann ich als Literatur zur Zirzensischen Bodenarbeit sehr empfehlen.

Bea Borelle ist auch eine tolle Ausbilderin, sie stellt die Freude am Tun in den Vordergrund, was ich sehr gut finde. Ihre Methoden sind positiv und sehr zu empfehlen. Was mir an ihrer Einstellung nicht gefällt ist, dass Einiges -von Anfang der Lektion an- dem Zufall überlassen wird ohne kongrete Anleitung und in ihren Büchern u.a. Tricklektionen empfohlen werden, die ich nicht für gut heißen kann, da dadurch viel Negatives im Verhalten des Pferdes gefördert werden könnte. Ich bevorzuge Lektionen, die dem Pferd körperlich und seelisch dienlich sind.

Natalie Penquitt kann ich leider nicht empfehlen, ihre Tipps und Ratschläge sind mehr als vage und sehr ungenau. Meiner Erfahrung nach führt dies zu Verwirrung und Frust bei Mensch und Pferd.
Karin Tillisch finde ich auch nicht so gut, Vieles wird nur oberflächlich beschrieben, das ist vor allem für Anfänger ein Risiko sich und dem Pferd den Spaß durch auftretende Schwierigkeiten zu verderben.



Leider weiss ich ja nun nicht, inwieweit Du schon Erfahrung mit Zirkuslektionen hast.

Als Lektüre würde ich Dir die 4 Bücher empfehlen: Eva Wiemers Zirzensische Lektionen Band 1 und 2, Franco Gorgi Freiheitsdressur und Zirkuslektionen und Bea Borelles Zirkusschule.


In Sachen Training höre ich persönlich immer auf mein Gefühl und vor allem auf das Feedback der Pferde. Es muss Spaß machen und spielerisch sein. Von den Techniken zur Durchführung der Lektionen kann ich da zu Eva Wiemers raten, was die Einstellung und Lobvarianten angeht kombiniere ich das mit Bea Borelle. Vieles entwickelt sich im Fortschreiten der Lektionen auch "zufällig", wenn man die Pferde machen lässt und Eigeninitiative fördert. Ein Plan im Kopf ist wichtig um das Endziel in viele kleine Teilziele zu zerlegen, doch auf keinen Fall würde ich starr an einem Plan festhalten. Gradmesser sind immer die Pferde, sie müssen sich wohlfühlen und dürfen weder unter- noch überfordert werden. Für mich persönlich zählt außerdem -wie gesagt- positive Verstärkung und dass die Pferde in den Lektionen geistig wachsen und sich körperlich weiter entwickeln.
 
     
     
     
 
 
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