Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse |
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Auszug aus meinem Tagebuch: | ||||
Seminar "Connected Groundwork" mit Peggy Cummings Connected Riding und Connected Groundwork Tageskurs am 28.03.2008 mit Peggy Cummings |
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Ziele des Connected Riding/Groundwork: * Partnerschaft, Verständnis und Leichtigkeit * Denken anstatt reagieren * Das Potential und die Freiheit der Bewegungen entwickeln * Balance, dynamische Verlagerung des Gewichtes * Harmonie * Reiter und Pferd sollen in die Lage gebracht werden, sich immer wieder neu auszubalancieren - von Kompression zu Expansion => Balance, Gleichgewicht und Gelöstheit sind die Lösung für fast alle "Probleme" im Umgang mit dem Pferd und beim Reiten ** Anspannung blockiert die Möglichkeit zur freien Bewegung, verhindert den effektiven Einsatz der tiefen Rumpfmuskulatur, erfordert Kraft/Anstrengung, fördert mechanische Bewegungen, schädigt den Körper. Druck erzeugt Gegendruck. Sanftheit und Kontakt fördert Kontakt. ** Schlagworte: Bewusstheit Achtsamkeit Beobachten / Hinsehen / Hinfühlen Erinnern Alte Gewohnheiten verändern, neue Wege gehen Nachgeben anstatt verspannen ** Die neutrale Beckenposition eröffnet die Möglichkeit Bewegungen zu erhalten und zu initiieren. Auf dem Pferd bedeutet dies beweglich zu sein, ausbalanciert, proaktiv und unterstützend. Dies gibt Pferd und Reiter die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu bleiben. Neutrale Beckenposition: * Natürliche Ausdehnung zwischen Sacrum und Sternum * Unabhängige Bewegung der Hüften und Beine * Die Wirbelsäule "dehnt" sich in der Bewegung aus * Die tiefe Rumpfmuskulatur wird eingesetzt und wirkt unterstützend auf den Körper * Der Oberkörper wird "leicht", der Sitz "tief" * Alle Gelenke sind beweglich und schaffen eine dynamische Ausdehnung * "Wind" und "Welle" * „Mary Poppins“ oder „Kerze ausblasen“ * Steißbein als „drittes Bein“ verwenden * Brustbein sinken lassen * Aus der Körpermitte nach vorwärts-oben denken * Bewegliche Stabilität * Boje * Atmen bis in den unteren Rücken – Ausdehnung spüren * Lockere Knie * Offenes Becken (Schmelzen nach hinten) Neutrale Beckenposition überprüfen und immer wieder in die neutrale Beckenposition zurück finden: Im Sitzen: Hände leicht gegen den Tisch drücken. Wie fühlt es sich an? Wenn ich die neutrale Position gefunden habe, habe ich das Gefühl stabil zu sein und mich eher bei Druck im Brustbein nach vorne anstatt nach hinten zu bewegen. Meine Sitzbeine kommen tiefer, mein Oberkörper wird frei, ich kann in den unteren Rücken atmen (Überprüfen durch Hand auflegen), mein oberer Rückenbereich längt sich, mein unterer Rücken wird weit. Im Stehen: Hände leicht gegen eine Wand pressen. Wie fühlt es sich an? In der neutralen Position fühle ich mich stabil, geerdet und elastisch. => Erkenntnis: Da die neutrale Beckenposition in Zusammenhang mit einer aufrechten, körperschonenden Haltung in jeder Lebenslage gesundheitsförderlich ist, möchte ich in sämtlichen Alltagssituationen an die neutrale Position denken und diese immer wieder überprüfen. Dies kann ich am Arbeitsplatz vor dem Schreibtisch genauso gut machen, wie im Stehen einer Warteschlange, beim Bürsten meiner Pferde, usw. Im Stehen: Einen Finger des Partners halten. Wie fühlt es sich für den Partner an? Wenn ich in der neutralen Beckenposition bin, fühlt der Partner meine Verbindung leicht, bin ich nicht in der neutralen Position fühlt es sich für den Partner an wie Zug meinerseits. => Das ist eine besonders wichtige Erkenntnis, vor allem in Bezug darauf, dass wir beim Reiten oder Führen eine Verbindung mit unseren Händen zum Pferd haben! Im Stehen: Eine Hand auf die Schulter des Partners legen. Wie fühlt es sich für den Partner an? Wenn ich in der neutralen Position bin, fühlt sich meine Hand für den Partner leicht an, bin ich nicht in der neutralen Position, fühlt mein Partner durch meine Hand einen Druck. => Erkenntnis: Durch eine Verkrampfung/Anspannung meinerseits übe ich Druck aus, ohne dies bewusst zu wollen. Für den Partner fühlt sich so jede meiner Berührungen „hart“ an. Deshalb möchte ich besonders in Kontakt mit anderen Menschen und Tieren, z.B. bei der Massage, beim Bürsten, etc. die neutrale Beckenposition erhalten und dahin zurückfinden, wenn ich mich anfangs unbewusst wieder verspanne, z.B. die Knie durchdrücke oder flach atme oder den Rücken anspanne, etc. Im Sitzen und Stehen: leichter Druck durch die flachen Handflächen des Partners auf mein Brustbein und meinen unteren Rücken. Bin ich in der neutralen Position, so bin ich stabil und es kostet mich keine Kraft, dem Druck stand zu halten. Mein Körper fühlt sich leicht an und in Balance. => Erkenntnis: aufrecht zu stehen, zu gehen und zu sitzen, kostet keine Anstrengung, wenn ich es richtig mache. Mein Körper ist in der Lage, sich selbst auszubalancieren und sich dynamisch, aktiv und effizient zu bewegen. Ich möchte mir alte Gewohnheiten abgewöhnen und mich auf eine Haltung in der neutralen Beckenposition konzentrieren. Zitat: Peggy Cummings: „REMEMBER TO REMEMBER“ Die 5 Kontaktpunkte auf dem Pferd: * Sitzbeine * Rumpf - freies Becken in neutraler Position (Check mit Sitzpositionen + Drücken) * Ellenbogen - Schaltstelle der Bewegungen -> nicht die Hände - die Ellenbogen gehören "zu mir" * Umschließende Beine - locker - anschmiegsam * Waagerechte Füße - Kontaktpunkt Eigenschaften des Kontaktes: * Aktivität aus der Hinterhand * Verlagerung des Gewichtes von der Vor- auf die Hinterhand * Unter das Gewicht treten der Hinterbeine * Erhöhen des Widerrists, Heben des Rückens * Nachgeben im Genick * Durchlässigkeit * Selbsthaltung * Leichtigkeit * Elastizität * Miteinander Wirkung des Kontaktes: * freie, unabhängige Bewegungen * Beteiligung der tiefen Rumpfmuskulatur * Stärkung, Vitalisierung * Durchlässigkeit * weniger Aufwand * Absicht statt Zwang * Biomechanik * Ausdehnung * Leichtigkeit Verbindung auf dem Pferd erhalten: * Kehre mit jedem Schritt zur neutralen Position zurück * Löse kontinuierlich Spannungen in Deinem Körper * Halte eine Verbindung durch Deine Ellenbogen aufrecht * Umschließe das Pferd mit Deinen Beinen * Erinnere das Pferd, Schwung aus der Hinterhand zu entwickeln * Gib dem Pferd Zeit zu reagieren Bodenarbeit in der Praxis: Erste Übungen mit menschlichem Partner. Der Partner hat die Augen geschlossen und lässt sich führen. Der Kontakt fühlt sich gut an, so lange der Führende locker und in Balance ist (=> neutrale Beckenposition, freier Atem, „weiter“ unterer Rücken, lockere Knie, offenes Becken). Ich fühle mich sicher geführt durch diesen sanften, beständigen Kontakt. Sobald die Führleine durchhängt, fühle ich mich unsicher. Wenn der Führende unter Stress gerät und sich anspannt (die neutrale Beckenposition verliert), fühle ich mich nicht mehr geführt, sondern „gezogen“. Übungen an den uns anvertrauten Lehrpferden: Führen im Kontakt in Schlangenlinien und Kreisen, wie vorher am menschlichen Partner geübt. Stetes „Kämmen“ der Leine. Beim Abwenden in die Gegenrichtung beständigen Kontakt halten (auch zwischen meinen beiden Händen --- an die „eigenen“ Ellenbogen denken! Die Ellenbogen beim Körper behalten). Beim Antreten kurz das Signal in die Gegenrichtung geben, damit die Pferdeschulter „frei“ wird, Blickkontakt zum Pferd, dann zu mir hin losgehen und die Leine „kämmen“. Zum Anhalten des Pferdes Wechsel der Hände am Führseil OHNE den Kontakt zu unterbrechen und in Richtung Hinterhand des Pferdes blicken. Erinnern!!!! Der Kontakt ist nur dann weich und angenehm, wenn ich in der neutralen Beckenposition bin – Atmen – lockere Knie – offenes Becken („Schmelzen) – „weiter“ unterer Rückenbereich – „gelängter“ Rücken – Brustbein locker „fallen“ lassen. Fast alle Lehrpferde wurden durch diese Art des Führens locker und gelöst. Ich fühlte mich anfangs etwas unwohl so nah am Pferd zu gehen. Doch dieses unwohle Gefühl lässt mit der Zeit nach und weicht einem Gefühl der Sicherheit und des Kontaktes. Den Pferden geht es anscheinend ähnlich, denn sobald ich aus Unachtsamkeit oder mangelnder Körperkontrolle den Kontakt versehentlich unterbreche bzw. „verhärte“, spüre ich Spannung im Pferdeköper, ein Pferd reißt sogar den Kopf hoch. Das ist für mich eine neue Erfahrung - dieses Gehalten-werden durch sanften Kontakt. Es fühlt sich gut an und die Pferde lassen sich darauf ein, obwohl fast alle dieser Pferde zum ersten Mal in Connected Groundwork „gearbeitet“ werden. An meiner neutralen Beckenposition muss ich allerdings noch „arbeiten“, da ich oft –besonders beim Anhalten- das Becken festmache und somit den Kontakt „verhärte“, was natürlich für meinen Partner Pferd unangenehm ist. Peggy erklärt uns, dass durch das „Kämmen“ der Leine eine sanfte, dynamische, elastische Verbindung hergestellt wird, welcher sich die Pferde gerne „anvertrauen“ und sich führen lassen, der Rhythmus Pferd-Mensch und Mensch-Pferd harmonisiert sich – viele Pferde lassen wirklich nach kurzer Zeit dieses Führens den Kopf fallen und marschieren locker-fleißig vorwärts. Immer vorausgesetzt ist natürlich, die neutrale Beckenposition mit Allem was dazu gehört! Dieses Gefühl des Vertrauens spüre ich bei den Übungen mit menschlichem Partner und geschlossenen Augen. Körperarbeit am Pferd: - „Raupe“ am Pferdehals aufwärts – in Zusammenhang mit Leine „kämmen“ - Backe drücken - Ganaschen ausstreichen - Schulterblatt mit den Fingern nach“zeichnen“ - Druck hinter dem Schulterblatt - Widerrist „schaukeln“ - Druck gegen den Hüfthöcker - Hinteren Wirbelsäulenbereich „schaukeln“ - Schweif bewegen Wenn von „Druck“ gesprochen wird, so ist damit leichtes Berühren gemeint bis hin zu angenehmen Druck, je nach „Wunsch“ des Pferdes (Druckstärken nachzulesen in Linda Tellington – Jones´ TTouch und in Peggy Cummings´ Bodenarbeit). Dabei darf sich das Pferd in den Druck hinein dehnen bzw. lehnen und dadurch „fallen“ lassen. Diese Übungen schulen das Körpergefühl der Pferde, steigern die Aktivität und sorgen für Losgelassenheit und „Durchlässigkeit“. Einige der uns anvertrauten Pferde werden wirklich ganz locker, obwohl sie anfangs zappelig waren. Ein Wallach lehnt sich genüsslich in den „Druck“ hinein, schließt halb die Augen, schlaucht aus und wird ganz entspannt. Eine Stute, die sich am Anfang gar nicht am Kopf anfassen lassen möchte und stets die Nase in den Himmel streckt, senkt immer öfter zwischendurch den Kopf und lässt nach einigen Übungen sogar die „Raupe“ zu. Ihre anfangs aufeinander gepressten Lippen werden locker, sie atmet tiefer und lässt den Kopf fallen. Ein Wallach, der anfangs dauernd Richtung Stall zurück möchte und gar nicht aufmerksam ist, wird mit der Zeit und einigen Führübungen und Körperübungen interessiert und konzentriert. Er richtet seine Aufmerksamkeit in seinen Körper hinein, fühlt hin und wird entspannt, aber hellwach. Ich lasse ihn am Ende stehen und „nachdenken“, er bleibt locker stehen, ohne Richtung Stall zu drängen und ist sichtlich mit der Welt zufrieden. Nach der Körperarbeit vergleichen wir den Schritt aller Pferde mit unseren Beobachtungen des Schrittes vor den Übungen. Fast alle Pferde gehen nun fleißiger, fließender und harmonischer, sind aufmerksamer, konzentrierter und gelöster. Die meisten Pferde haben den Kopf locker gesenkt, marschieren mit gut untertretenden Hinterbeinen und aufmerksam „blickenden“ Augen und Ohren. Zwei der Pferde lassen sich nicht ganz auf die Übungen ein, sie haben sichtlich sehr viel innerlichen Stress und Verspannungen. Ich denke, hier wären eine Haltungsverbesserung und ein physio-therapeutische Behandlung sehr wichtig. Auch diese Pferde genießen die Körperarbeit und verbessern ihren Schritt, allerdings sind die Verspannungen wohl zu fest um diese alle auf einmal lösen zu können. (Ergänzung von Anke www.Anke-Recktenwald.de : Oder die Übenden/Führenden waren noch nicht ausreichend in der Lage connected groundwork zu machen. Haben vergessen zu atmen, das neutrale Becken nicht gefunden am Pferd o.a....). |
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Remember to remember ... | ||||
Mein Weg mit den Pferden... | ||||