Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse

 
   
     
 
 
     
  Auszug aus meinem Tagebuch:  
  Weidemaulkorb / Fressbremse
Frühjahr 2006
 
     
     
  Weidemaulkorb/Fressbremse „Best Friends - Grazing Muzzle"

Samstag, 03.06.06
Der Weidemaulkorb wird uns per Post zugestellt. Das Material des Maulkorbes ist nachgiebig und dennoch fest, das Material des Halfters ist leider recht hart. Das Halfter hat viele Verstellmöglichkeiten durch Schnallen, so dass das Halfter mit Maulkorb genau an den Pferdekopf angepasst werden kann. Zuerst bin ich sehr skeptisch, das Loch im Maulkorb erscheint mir sehr klein… meine arme Lea soll ja nicht hungern. Doch bei Selbstversuchen im Gras mit meinen Händen klappt es gut.

Ich ziehe Lea den Weidemaulkorb an wie ein normales Halfter, sie steckt brav ihren Kopf hinein und lässt sich die Schnalle schließen. Ich bringe Lea auf die Weide. Lea ist der Maulkorb sichtlich nicht unangenehm, sie verhält sich „wie immer“.
Lea versucht auf der Weide zu fressen, was ihr leider nicht gelingt. Sie greift ständig mit ihrem Maul „ins Leere“. Frustriert stampft sie mit den Vorderbeinen und schlägt mit dem Kopf.
Ich helfe ihr indem ich ihr immer wieder Grasbüschel durch das „Loch“ im Maulkorb schiebe, immer wieder versucht Lea gierig Gras zu fressen, was ihr aber nicht gelingt. Fast eine Stunde lang helfe ich Lea Grashalm für Grashalm durch das Loch zu ergattern. Lea versteht, dass sie langsam knabbern muss, damit es funktioniert. Sie beißt etwas genervt auf dem Plastik herum und erwischt dabei immer wieder einzelne Gräser. Zwischendurch stampft sie wieder wütend und ich helfe ihr wieder einige Büschel zu fressen. So langsam fängt Lea an zu Probieren und stellt fest, dass man mit dem Maulkorb durchaus fressen kann, nur eben in Maßen. Nach über einer Stunde verlasse ich die Weide und überlasse Lea ihrem Probieren. Nach ca. 3 Stunden komme ich zurück und sehe meine Lea in mit dem Maulkorb in aller Zufriedenheit grasen. Sie verhält sich ganz normal wie immer. Ich bin überglücklich.
Ich biete Lea aus einem Eimer Wasser an, sie versucht zu trinken, doch sie zieht bei Berühren des Maulkorbes mit dem Wasser den Kopf zurück. Ich mache ihr Mut und plansche immer wieder im Eimer. Beim dritten Versuch trinkt Lea ganz normal. Ich bin unendlich erleichtert.
Ich bringe Lea in den Stall und nehme ihr den Weidemaulkorb ab. Ich füttere ihr noch einige Leckerlis aus dem Maulkorb, damit sie ihn mit Angenehmen verbindet.

Am nächsten Tag (Sonntag) steckt Lea wie selbstverständlich ihren Kopf in den Weidemaulkorb, wir gehen auf die Weide. Anfangs hat Lea wieder etwas Probleme und sucht Hilfe bei mir. Diesmal helfe ich ihr nicht, sondern muntere sie immer wieder dazu auf, langsam am Boden zu knabbern, bereits nach wenigen Minuten grast Lea zufrieden. Lea bleibt den ganzen Tag auf der Weide, hin und wieder sehe ich nach ihr, doch es ist alles „wie immer“. Als ich am Abend auf die Weide komme, stehen Lea und Smokey beieinander und betreiben gegenseitige Fellpflege – ich bin so unendlich erleichtert, denn genau das war auch eine meiner Sorgen: wie das mit dem Sozialkontakt klappen würde? Doch Lea nimmt einfach den Rand vom Maulkorb und „zieht“ ihn an Smokey´s Rücken entlang, so wie sie das sonst mit ihren Zähnen oder ihrer Lippe machen würde. Smokey und Lea verhalten sich während der gemeinsamen Kraulzeit wie immer. Puhh, mir fällt ein Stein vom Herzen.

Am Montag (Feiertag) bringe ich die Pferde erst am Abend auf die Koppel, weil ich tagsüber mit ihnen unterwegs war. Wie selbstverständlich lässt sich Lea ihren Weidemaulkorb anziehen und geht dann „normal“ grasen. Auch beim Trinken hat Lea keinerlei Schwierigkeiten. Die Pferde bleiben über Nacht auf der Weide.

Am Dienstagmorgen ist alles „in Ordnung“. Beide Pferde zufrieden und glücklich auf der Weide. Als erstes gehe ich nach der Arbeit in unseren Reiterladen und kaufe Lammfellüberzüge für das Halfter des Maulkorbes. Als ich von der Arbeit nach Hause komme, muss ich leider feststellen, dass Lea ohne Maulkorb in Gras steht – der Schreck meinerseits ist natürlich groß. Ich finde den Maulkorb im hohen Gras mit vielen Dreckspuren, wahrscheinlich hat sich Lea so „intensiv“ gewälzt, dass sie sich dabei das Halfter mitsamt Maulkorb ausgezogen hat. Ich befestige zuerst die Lammfellüberzüge am Halfter und mache die hintere Schnalle etwas fester, in der Hoffnung, dass Lea den Maulkorb nun nicht mehr verliert. Lea lässt sich auf der Weide ohne Probleme den Maulkorb wieder anlegen und tapst zufrieden davon um zu grasen.

Leider habe ich nun nicht mehr „die Ruhe“ – ich hoffe, Lea verliert den Weidemaulkorb nicht nocheinmal, denn das hätte bei ihr entsprechende gesundheitliche Folgen *seufz*. Da ich tagsüber in der Arbeit bin, habe ich auch keinerlei Kontrollmöglichkeit und bin mir deshalb jetzt etwas unsicher. Dennoch ich hoffe Frohen Mutes!

Heute Morgen war der Weidemaulkorb noch in dem gleichen Zustand wie gestern Abend. Verhedderte Grashalme im Halfter wiesen darauf hin, dass sich Lea gewälzt hatte – offensichtlich hat es dieses Mal der Weidemaulkorb „überstanden“. Ansonsten verhält sich Lea –wie gesagt- ganz normal.

Ich bin bisher sehr überzeugt und hoffe, dass ich weiterhin Gutes berichten kann!!

08.06.06. Als ich gestern von der Arbeit nach Hause kam, stand Lea leider wieder ohne Maulkorb im Gras. Der Maulkorb lag direkt neben dem Schubberbalken, wahrscheinlich hat sie sich das Halfter während dem ausgiebigen Kratzen über die Ohren gezogen. Jetzt habe ich den Backenriemen enger geschnallt, das Halfter liegt jetzt fest an. Lea hat damit offensichtlich keine Probleme und verhält sich „normal“. Heute Morgen war der Maulkorb noch an Ort und Stelle an Lea´s Kopf *freu*. Auch sonst keinerlei Probleme!

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
 
 
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