Aufgekommene Fragen...

 
   
     
 
 
     
  Ich wurde gefragt:  
 
Ausschnitte aus Briefen an eine Freundin von mir und ihre Tochter

 
     
  Meine Meinung dazu:  
 

… es ist wichtig, dass Ihr das was Ihr tut, ganz tut. Nur jemand, der sich seiner Sache sicher ist, dem wird sich das Pferd in allen Situationen respekt-und vertrauensvoll anschließen.
Würdest Du jemandem Dein Leben anvertrauen, der mal so und mal so sagt, oder immer so ein "naja" oder "vielleicht" oder "könnten wir" bringt.
Wenn ein Pferd mit uns Spazierengeht, so vertraut es uns sein Leben an, denn es verlässt die sichere Herde. Wir müssen also Sicherheit ausstrahlen.
Sicherheit heißt auch Selbstsicherheit in Verbindung mit Selbstbewusstsein.
Sprich: mir bewusst sein, was ich tue und fühle.
Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit hat auch mit Selbstwert zu tun. Wer sich selbst wert schätzt, wird nicht zulassen, dass er grob und respektlos zur Seite geschubst wird.
Indem ich mich selbst wertschätze, mir selbst bewusst bin und mir meiner Sache sicher bin, bin ich eine vertrauensvolle Führungspersönlichkeit. Wir führen ja das Pferd. Stell Dir die Situation vor, Du bist alleine auf weiter Flur in einem total unbekannten Gebiet und ein Wanderführer lädt Dich ein, Dir den besten Weg zu zeigen, Du fühlst Dich bei ihm wohl, denn er kennt die Gegend, er kennt die Gefahren und er kennt die schönen Dinge entlang der Wanderstrecke. So wollen wir für unser Pferd sein: ein sicherer, vertrauensvoller Führender, mit dem man so richtig Spaß haben kann, den Ausflug so richtig genießen kann, weil man die Welt herum vergessen kann :-))).

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…Die Dinge, die wir aus gutem Grund "so" machen, machen wir IMMER "so". z.B. die Sache mit dem durch die Türe gehen. Natürlich verhält sich das bei allen Engstellen, egal ob im Gelände oder im Stall so. Das ist wichtig.
Irgendwann werden die grundsätzlichen Dinge für uns und unser Pferd zur Routine. Gewohnheit gibt Sicherheit und Halt. Wenn das Pferd weiß, woran es bei uns ist, so fühlt es sich sicher.

Allgemein möchte ich nochmal erwähnen: unsere Körpersprache und Handlung ist immer das Ergebnis unserer Absicht. Es ist sehr wichtig, dass unsere Absicht klar, sicher und entschlossen ist. Dabei sind wir stets besonnen, gelassen und zentriert.
Wenn das Pferd unsicher ist, kann es Dir helfen, Dir selbst zu sagen: "Ich bin ganz klar, entschlossen und meiner Sache sicher", richte Dich dabei zu Deiner vollen Größe auf und spüre Dein Selbstvertrauen. Handle klar, sicher, souverän und zentriert aus Deiner inneren, positiven Absicht heraus. Sei Dir sicher!!! :-)))

Ich bin überzeugt, Ihr seid mit Eurer Stute auf einem guten, pferdegemäßen Weg :-) und ich freue mich sehr, dass ich Euch ein Stück auf diesem Weg begleiten darf.

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…Die Sache mit dem in-die-Box führen müssen wir systematisch mit Beharrlichkeit und steter Konsequenz angehen. Dann wird das höfliche Verhalten zur Gewohnheit. Im Gegenzug müssen aber auch wir uns höflich verhalten und der Stute wenn wir sie dann in der Box freigelassen haben in Ruhe lassen und nicht, wenn sie bereits frisst, an ihr rumfummeln oder Hufe geben üben oder anderes. Am Besten wir führen ein kleines Ritual ein, so dass Euer Pferd eine klare Anweisung hat, auf die sie sich verlassen kann, weil diese IMMER so erfolgt. Dass sie z.B. artig auf ein bestimmtes Signal oder Wort zum Gehen-dürfen warten muss, dass sie dann aber wirklich gehen darf und in Ruhe gelassen wird. So oder so ähnlich :-), das können wir ja noch genau besprechen.

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…Von Eurer Kommunikation mit Eurer Stute war ich gestern leider enttäuscht. Vieles was Ihr Euch bereits erarbeitet habt/hattet (Stehen am Putzplatz, Hufegeben, Führen auf Distanz, Anhalten) ist "verschwommen" in Geschiebe und unhöfliche Unachtsamkeit. Das ist sehr schade.
Feine Kommunikation ist nur möglich, wenn man aufeinander achtet, einander zuhört. Da ist Selbstdisziplin und eine aufrechte innere Haltung gefragt. Ihr könnt mit Eurem wundervollen Pferd ganz, ganz viel erreichen! Seid achtsam, bedacht und bewusst, dann hört Eure Stute gerne zu und sie ist wirklich ein Traumpferd.
Dieses ganze Streben hin zu Achtsamkeit und Bewusstheit ist keine Schwerstarbeit, sondern am Besten seht Ihr das als spielerische Herausforderung in Sachen Persönlichkeit und Charakter :-))).
Persönlichkeitstraining ist in allen Lebensbereichen sinnvoll und bereichernd.
Mein innerer Weg hin zu Selbstbewusstsein und Achtsamkeit ist für mich ein Teil meines Lebenssinnes und meiner Lebensaufgabe geworden - einfach deshalb, weil es mich so sehr erfüllt und bereichert, innerlich zu wachsen. Pferde sind da ganz große Partner und Lehrer, weil sie uns deutlich zeigen, wann wir auf dem richtigen Weg sind.

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…Bitte unterbindet alles Negative Eurerseits, z.B. das Rumgemotze an Eurem Pferd, das Geschiebe, Gezerre und insbesondere die ständige „Fummelei“. Wenn Ihr so respektlos mit Eurem Pferd umgeht, erhaltet Ihr genau das zurück (Schubsen, Drängen, Schnappen seitens von des Pferdes). Pferde spiegeln ihre Menschen wider! Das ist nicht nur ein Spruch, das ist die Wahrheit. Das möchte ich insbesondere Deiner Tochter ans Herz legen.

Etwas traurig bin ich darüber, dass trotz meiner vielen Worte, immer noch zu wenig gelobt wird und etwas verbissen und ernst an manche Dinge herangegangen wird.
Bringt mal mehr Freude und Begeisterung mit ins Zusammensein mit Eurer lieben Fellnase :-))). Darum habt Ihr doch ein Pferd, damit Ihr Euch mit ihm freuen könnt, oder!? :-) Also bitte bitte: mehr freuen, mehr begeistert sein, mehr loben, mehr freuen, freuen, freuen und nochmal freuen!! :-)))

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…Der Weg mit Pferden so wie ich ihn gehe und weiter geben möchte, ist ein innerer Weg. Die „Techniken“ sind nur die leere Hülle.
Das macht die Sache nicht einfach, weil es ganzheitlich ist, quasi das ganze Leben betrifft und verändert.

Bewusstheit zu „lernen“ geht nicht nur beim Pferd/ im Stall/ oder in bestimmten Situationen. Wer wirklich im Zusammensein mit seinem Pferd achtsam und bewusst sein will, muss sein gesamtes Denken und Tun im Alltag auf mehr Bewusstheit ausrichten. Beständigkeit ist in diesem Zusammenhang auch sehr wichtig. Aus Pferdesicht ist nur vertrauenswürdig, wer beständig ist.

Was mir auch sehr wichtig ist, ist der gegenseitige Respekt. Es ist schade zu sehen, dass Deine Tochter Eurer Stute kaum Respekt und Achtung entgegenbringt und dementsprechend auch wenig Aufmerksamkeit und keinen Respekt von der Stute bekommt.

Derartige „Probleme“ löst der „normale“ Pferdemensch mit Hilfe von Techniken, die das Pferd entsprechend einschränken. Der „innere Weg“ dagegen lässt dem Pferd seine Würde und seinen Stolz und zielt ab auf gemeinsame Zielfindung. Dieser „innere Weg“ bedeutet aber das Auseinandersetzen mit SICH SELBST (nicht vordergründig mit dem Pferd). Indem der Mensch sich selbst verändert, verändert sich auch das Pferd bzw. das Zusammensein mit dem Pferd.

[…]

Nun habe ich noch „Hausaufgaben“ für Dich/Euch:

Aufgabe 1:
Bitte gehe mit positiver Stimmung zu Eurem Pferd und unterlasse das Motzen. Wenn Du Dich dabei „erwischt“, dass Du Euer Pferd „anmotzt“ oder zu Dir selbst etwas Negatives sagst, dann sage sofort etwas Positives zur Dir und zum Pferd, lobe Dich, dass Du so achtsam warst und Deine „ Verirrung“ sofort erkannt hast. Sei sanft zu Dir UND zu Deinem Pferd, lobe Euch Beide und sei positiv! Richte Deine Aufmerksamkeit auf die schönen Dinge und „übersieh“ das, was nicht so toll ist. Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, wird „wachsen“. Energie folgt der Aufmerksamkeit!
Häng´ Dir am Besten einen großen Zettel an den Schrank im Stall: „Ich denke positiv! Ich richte meine Aufmerksamkeit auf die schönen Dinge! Ich bin ruhig und gelassen in jeder Situation, denn ich bin voller Zuversicht und Selbstvertrauen.“
Sag Dir diese Sätze immer und immer wieder bis Du sie verinnerlicht hast.

Nach jeder Beschäftigung mit Eurem Pferd möchte ich gerne, dass Du Dir einige Dinge überlegst/sagst, die heute besonders gut geklappt haben, die Dich besonders stolz machen und die Du besonders schön findest am Zusammensein mit Deiner Fellnase.

Aufgabe 2:
Übungen für einen guten Reitersitz, ein lockeres Becken und feine Hilfengebung findest Du hier:
http://www.wege-zum-pferd.de/finder.php#reiten1
Bitte nimm Dir jeden Tag einige Minuten Zeit um Deinen Körper zu lockern und Dein Körpergefühl zu schulen. Die „Trockenübungen“ sind nicht nur förderlich für Deinen guten Reiter-Sitz sondern in jeder Hinsicht förderlich für Deine Gesundheit und Deine Körperkoordination.

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   Durch die Partnerschaft "wachsen"...
 Klarheit und Präsenz / Pferdegem&au...