Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse
 
   
     
 
 
     
  Auszug aus meinem Tagebuch:  
  Sattel
Sommer 2008		  
     
     
 

Das mit dem passenden Sattel ist -wie erwartet- nicht einfach *seufz* Ich habe schon zig Sättel probiert und noch keiner hat optimal gepasst.
Die nervige Sattelsuche hat übrigens auch positive Nebeneffekte :-). Ich habe in den letzten 4 Wochen sehr viele nette Pferdemenschen kennen gelernt :-). Vorletzte Woche lernte ich eine tolle Frau kennen, Manuela Reif von Hobby Horse (http://www.hobbyhorse-reif.de). Ich wollte mich über die Alternative Baumloser Sattel informieren.
Am 19.08. war ich in ihrem Geschäft, sie hat sämtliche Modelle der Firma Barefoot sowie Deuber Startrekk in ihren Räumen ausgestellt, diese Sättel dürfen mit entsprechender Vereinbarung probegeritten werden.
Die Deuber Startrekk Modelle sahen hochwertig aus, fühlten sich stabil an und machten allgemein von der Qualität her einen guten Eindruck. Ich nahm das Modell Endurance in der Kammerweite 4 mit normaler Polsterung sowie das Modell Western in der Kammerweite 3 mit zusätzlicher Lammfell-Polsterung mit nach Hause zum Probereiten. Die Sättel sind sehr leicht im Gegensatz zu meinem Westernsattel - das ist auf jeden Fall ein Plus.
Als erstes testete ich den Endurance. Anscheinend ist er Smokey zu weit, denn er rutschte nach vorne, außerdem ist die Wirbelsäulenfreiheit gerade mal so hoch, dass ich einen Finger zwischen Sattel und Pferderücken bringe. Smokey zeigte mir sehr deutlich, dass ihm der Sattel nicht passt, er ging verhalten und als ich mit ihm eine Wendung reiten wollte und ein Schulterherein daraus, schlug er sogar mit dem Schweif. Der Sattel drückte ihn offensichtlich, er passte ihm nicht. Ich saß in dem Sattel sehr bequem, nah am Pferd und vom Gefühl her wie in einem normalen Baumsattel.
Am nächsten Tag probierten wir den Deuber Startrekk Western mit der Kammerweite 3. Er lag viel besser, die Kammerweite 3 scheint für Smokey die richtige zu sein. Der Sattel hat eine deutliche Wirbelsäulenfreiheit (auch durch die doppelte Polsterung). Der Sattel liegt sehr ruhig, er rutscht auch beim Aufsteigen nicht zur Seite. Smokey ging sehr locker unter dem Sattel, allerdings nicht so schwungvoll wie unter unserem aktuellen Sattel. Das kann aber an der Gewöhnung liegen, schließlich sitze ich in diesem Sattel anders positioniert als in unserem Westernsattel. Wir ritten eine sehr hügelige Strecke, der Sattel blieb wunderbar an seinem Platz. Ich sitze weich wie auf Wolken, dennoch sicher, da der Sattelsitz trotz guter Polsterung stabil und fest ist. Beim Absatteln sah ich mir den Schweißabdruck an und sandte die Bilder von diesem an unsere Physiotherapeutin. Leider entstand hinter der Schulter geringer punktueller Druck, sichtbar an einem "trockenen Kreis" auf beiden Seiten von Smokeys Rücken. Außerdem scheint die Kammer nicht weit genug zu sein, weil der Widerrist nicht die nötige seitliche Freiheit hat (trockene Stellen im Schweißabdruck sowie mangelnde Freiheit wenn ich mit dem Finger von oben unter den Sattel hineinfassen möchte). Da die nächstgrößere Kammer -wie am Tag vorher getestet- zu groß war, (der Sattel rutschte nach vorne) bleibt hier wenig Korrekturmöglichkeit. Nach einem Gespräch mit Frau Reif, der ich auch die Bilder zugesendet habe, gäbe es die Möglichkeit, die Polster zu versetzten, diese sind mit Klett am Sattel befestigt und können individuell angepasst werden. Frau Reif ist der Ansicht, dass der Sattel gut liegt und bietet mir an, einen Test mit einem Pad zu machen, das eventuelle Druckpunkte anzeigt. Ich bin noch unentschlossen, da ich nicht wirklich 100%ig überzeugt bin. Allerdings hat der Startrekk-Sattel bei mir einen superguten Eindruck hinterlassen!

Die Suche geht weiter. Ich telefonierte mit dem Händler, von dem ich meinen aktuellen Sattel gekauft habe. Er machte mir ein gutes Angebot, er würde meinen Circle Y für 1.000.- Euro in Zahlung nehmen, wenn ich von der gleichen Herstellerfirma einen neuen Sattel bei ihm kaufe (Preis ca. 2.000,-). Die Sättel, die von der Kammerweite her gut passen, sind im "Schwung" untauglich. Es bleibt schwierig.
Ich überlege wegen einem flexiblen Baum, finde dazu allerdings im www viele negative Erfahrungsberichte und Testergebnisse, etliches davon kann ich logisch nachvollziehen, weshalb der flexible Baum für mich nun nicht in Frage kommt. Außerdem muss auch ein Sattel mit Flexiblem Baum dem Pferd passen, was wegen Kammerweite, Schwung, Länge, etc. nicht einfach ist.
Aber was dann?

Der getestete Baumlose Sattel kommt zwar in Frage, ich bin allerdings nicht restlos überzeugt *seufz*.

Ich entdecke American-Flex und Ortho-Flex. Das System ist ein fester Baum auf einer beweglichen, sich dem Pferderücken anpassenden Unterlage (Trachtensystem). Ich suchte im www nach Erfahrungsberichten und entdecke fast nur positive Berichte von Benutzern des American-Flex-Sattels. Ich rufe den Hersteller an und lasse mich ausführlich beraten. Ein Probesattel kostet 200,- Euro Gebühr + Versand + Kaution in Höhe des Sattelpreises. Ganz schön viel! Aber natürlich aus der Sicht des Herstellers verständlich, schließlich sind die Sättel nicht billig. Beim Kauf eines Sattels beim Hersteller würde ich einen Teil der Probegebühr erstattet bekommen, aber ein neuer Sattel von American-Flex passt nicht so ganz in meine "Haushaltskasse". Die Sättel kosten ab ca. 2.000,- Euro aufwärts.

So suchte ich weiter im www und traf auf eine Anzeige für einen gebrauchten American-Flex-Endurance direkt bei uns in der Nähe. Diesen Sattel habe ich gestern Probe geritten. Smokey fühlt sich sehr wohl :-), ich bin nicht gänzlich überzeugt. Der Sattel gibt deutliche Bewegungsfreiheit für das Pferd, der Reiter sitzt bequem. Nachteil: der Sattel rutscht. Ich bin also noch am Überlegen *grübel*.

Sicher ist jedenfalls soviel: entweder es wird ein Baumloser oder einer in der Art des American-Flex/Ortho-Flex-Systems.

Meinen herrlichen Westernsattel muss ich dann wohl verkaufen *heul*. Na ja, der beste Sattel bringt nichts, wenn er nicht optimal passt.

 
     
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