Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse

 
   
     
 
 
     
  Auszug aus meinem Tagebuch:  
  Norwegen 2008
 
     
     
  Wir hatten alles sehr gut vorbereitet: Schlafsäcke, Zelt, Kochgeschirr, Klamotten für gutes sowie für schlechtes Wetter und vieles mehr. Die Koffer waren zum Bersten gefüllt :-).

Der Weg zum Flughafen verlief halbwegs gut. Wegen einem Stau mussten wir die Autobahn verlassen. Auf Umwegen erreichten wir den Autoparkplatz, dort lief alles bestens und wir kamen entspannt am Flughafen an. Dort sahen wir uns um und tranken noch einen leckeren Saft :-).

Dann flogen wir Richtung Norden. Am Flughafen Oslo-Gardermoen lief alles bestens, wir bekamen unser Mietauto und los ging die Fahrt in die Natur. Leider stellte sich heraus, dass dies gar nicht so einfach war, da viele Bereiche besiedelt sind. Wir kauften in einem Supermarkt Getränke und Grillsachen (Lachs :-)) ein und suchten uns ein halbwegs ruhiges Plätzchen an einem Fluss unterhalb der Festung Kongsvinger.

Nach dem Essen ruhten wir uns aus, bevor wir uns auf den Weg machten die Festung anzusehen, es war bereits 21h.

Auf der Festung fanden gerade Übungen für eine Vorführung statt, wir fühlten uns irgendwie fehl am Platz und so sahen wir uns die Festung lieber von außen an.

Nach unserem Rundgang suchten wir nach einem Nachtlager. Direkt unterhalb der Festung fanden wir eine Stelle, die durch Bäume nicht von der Straße einzusehen war. Dort schlugen wir unser Lager auf.

Die Mücken plagten uns, so dass wir uns mit den Schlafsäcken ins Zelt verzogen. Wir schliefen recht unruhig. Am nächsten Morgen kochten wir uns Tee auf der Lagerfeuerstelle, nach dem Frühstück sah die Welt schon freundlicher aus :-).

Gegen 9:30h brachen wir Richtung Elverum auf. Uns begleiteten trockene Felder, große Bauernhöfe, schöne Flüsse und immer wieder dunkle Fichtenwälder.
Auf einem Feld sehen wir ein Rehkitz schlafen.

Zwischendurch machen wir eine Kaffeepause im Gras.

Zwischen Fossum und Sollia finden wir einen herrlichen Platz an einem reißenden Fluss. Dort soll unser nächstes Lager sein. Wir machen es uns gemütlich und schüren das Feuer an.

Wieder grillen wir leckeren Fisch :-), diesmal mit Kartoffeln.
Nach dem Essen machen wir einen Spaziergang, wir hoffen Elche zu sehen, da wir sehr viele Spuren derselben gesehen haben. Wir kommen an einen zweiten Fluss und an eine Hütte. Es ist wunderbar still, wir hören nur das Rauschen des Flusses. Als wir von unserer kleinen Wanderung zu unserem Platz zurück kommen, machen wir uns noch einen Kaffee. Wir machen es uns so richtig gemütlich, da haben wir einen herrlichen Platz gefunden :-).
Über Nacht wird es recht frisch, aber wir schlafen halbwegs gut :-).

Am nächsten Morgen wärmen uns die Sonnenstrahlen, wir freuen uns auf das Frühstück, doch dazu brauchen wir erst mal Feuer, um das Wasser für den Kaffee aufzuwärmen.

Nach dem Frühstück waschen wir uns am Fluss – brrrr kalt ---.

Gegen 11:30h brechen wir auf Richtung Sletten. Den wunderschönen Bergbauernhof suchten wir uns per Internet im Vorfeld als Ziel aus. Unsere Fahrt führt durch abwechslungsreiches Gelände und herrliche Natur. Immer wieder machen wir Pause und genießen die herrliche Aussicht.

In Folldal kaufen wir für den Tag ein und schreiben Postkarten. Weiter auf dem Weg machen wir eine Pause am Fluss, es ist sehr warm. Wir kochen in unserem mitgebrachten Kochgeschirr Eintopf. Danach kühlen wir uns am Fluss und trinken noch einen Kaffee. Die Aussicht ist wunderschön.

Wir fahren weiter Richtung Gebirge. Gegen 17:30h erreichen wir den Fjellgard Sletten.Wir werden freundlich begrüßt. Für 490 NOK pro Nacht bekommen wir eine Hütte. Wir sind erstaunt über den Komfort, die Hütte ist ausgestattet mit Herd, Kühlschrank, Geschirr, Dusche, Toilette und vieles mehr. Wow, endlich können wir uns wieder mit warmen Wasser waschen :-).
Wir sind endlos begeistert. Neben „unserer“ Hütte grasen große Schafherden. Wir hören das „Mäh“ und die Bimmelglocken.
Alles um uns herum ist friedlich und schön.

Wir sehen uns die nähere Umgebung genauer an. Große Weiden umsäumen den Hof, in der Ferne sehen wir dunkelgrüne Wälder und schneebedeckte Berge. Wie immer packt mich gegen Abend das Heimweh ... ich denke an unsere geliebte Vierbeinerfamilie.
Gerade sitze ich bei einer Tasse Kaffee vor der Hütte, zu hören sind nur die Schafe. Es ist bereits kurz vor 23h und taghell.

Die Nacht in der Hütte war gemütlich und warm.
Wir frühstücken mit Blick auf die Schafherde.
Danach brechen wir auf Richtung Lesja.
Wir kommen an ausgedehnten Pferde-, Schaf- und Kuhweiden vorbei.
Die Landschaft ist idyllisch und friedlich.

Wir fahren durch herrliche Gebirgslandschaft, Birkenbüsche überall. Das Schmelzwasser fließt in teils reißenden, teils friedlichen Bächen bergab. In Lesja besuchen wir das Heimatmuseum und sehen uns eine Kirche an. Wir fahren weiter und biegen später in einen Schotterweg ein, der uns zu einem Fluss führt. Dort grillen wir, es ist sehr heiß.

Nach dem Essen gehen wir wandern, einen „Turstig“. Ein wunderschöner Weg durch dichten Wald. Wir erreichen eine Mühle, die als Museum hergerichtet ist. Wir kochen uns Kaffee, genießen die Kühle des nahen Flusses und wandern nach einer Pause weiter. Der Weg führt weiter durch den Wald bis wir unser Auto wieder erreichen.

Wir fahren weiter gen Westen, machen kurz Pause an einem Badeplatz und treffen später auf herrliche Wasserfälle. Das Schmelzwasser bricht nur so von den Bergen herab. Die Wucht der Wassermassen bebt förmlich.

Nun treten wir die Heimfahrt nach Sletten an. Wieder sind wir fasziniert von der Landschaft. Gegen 22h erreichen wir unsere Hütte und trinken noch gemütlich Kaffee auf dem Bänkchen vor unserer Hütte. Erschöpft und glücklich fallen wir in die Betten. Komisches Gefühl, bei helligtem Tag schlafen zu gehen.
Wir schlafen erholsam und gut.

Wir schlafen erholsam und gut. Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich und räumen dann unsere Hütte auf. Wir schreiben ins Gästebuch der Familie und machen uns für die Weiterreise fertig. Schade, dass wir den wunderschönen Hof nun hinter uns lassen müssen. Wir verabschieden uns von Hans und danken ihm für den schönen Aufenthalt.

Wir düsen los Richtung Gebirge. Unterwegs versorgen wir uns in einem Supermarkt mit Vorräten. Wir machen Pause im Wald und grillen uns Fisch. Nach dem Essen wandern wir zum Ridderspranget, einer Schlucht durch die ein reißender Fluss führt. Der Sage nach hat ein Ritter seine Geliebte entführt und ist über diese Schlucht gesprungen um den Verfolgern zu entkommen, deshalb die Bezeichnung Ridderspranget (Rittersprung). Wieder sind wir begeistert von der Wucht des Wassers, die unsere Körper vibrieren lässt, die Gischt in der Luft macht unsere Haut feucht.

Wir fahren weiter Richtung Gebirge. Zwischendurch halten wir an uns machen einen kleinen Spaziergang. Wir fahren höher und höher, es liegt Schnee, dennoch haben wir eine Temperatur von fast 20C. Wir können es kaum glauben, als wir eine Rentierherde in der Ferne sehen. Ein wahnsinniger Moment!

Wir fahren eine große Strecke über das Gebirge (Straße 51). Gegen Abend finden wir einen herrlichen Lagerplatz. Hoch auf einem Berg, wir können das ganze Tal überblicken. Wir hören nur die Vögel zwitschern, es ist friedlich und still.

Nachts weckt mich Christl auf mit den Worten „Hör mal, da kaut irgendein größeres Tier Gras“. Zuerst höre ich nichts, doch dann ist es ganz deutlich und nahe. Plötzlich sagt Christl „Da ist ein Elch“. Ich glaubs nicht, da steht wirklich in wenigen Metern Entfernung eine riesig Elchkuh und sieht uns aufmerksam an. Still und innig fühlen wir den Augenblick, die Elchkuh sieht uns noch ein bisschen an und beschließt dann, in die anderen Richtung zu wandern, wahrscheinlich waren wir ihr ein bisschen unheimlich :-).

Am nächsten Morgen frühstücken wir gemütlich auf unseren wunderschönen Aussichtsplatz. Gegen Vormittag packen wir unsere Sachen und treten die Weiterfahrt Richtung Süden an. Unterwegs genießen wir herrliche Ausblicke und gehen im eiskalten Bergfluss baden. Eine herrliche Abkühlung bei den mittlerweile 30C Hitze.

Wir suchen uns eine Stelle im Wald, wo wir unser Mittagessen grillen. Es ist sehr heiß,dennoch wagen wir nach dem Essen eine Wanderung. Im Wald ist es angenehm kühl. Immer wieder treffen wir auf Bäche. Die Landschaft ist moosig und feucht. Wir treffen auf einen herrlichen See umrahmt von Wald und Wollgras.

Wir fahren weiter Richtung Oslo (Straße 33 und 34). Leider finden wir erst keinen Übernachtungsplatz, da hier Landwirtschaft betrieben wird. Ziemlich grantig fahren wir auch noch unser Auto auf einem unebenem Schotterweg fast zu Grunde. Geht aber zum Glück alles gut aus. Und wir finden noch einen schönen Platz zum Übernachten :-). Wir sind in guter Gesellschaft um uns herum grast eine Kuhherde im Wald. Unterhalb unseres Schlafplatzes fließt ein Fluss.

Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen zusammen „Zivilisation wir kommen“. Wir sind traurig, das wunderschöne Land verlassen zu müssen. Wir freuen uns allerdings sehr auf unser gemütliches Zuhause und ganz besonders auf unsere vierbeinige Familie. Dieser Urlaub war ein ganz besonderes Naturerlebnis. Ungebunden sein, Tag und Nacht draußen sein, die duftende Frühlingsluft atmen, wilde Tiere sehen und hören, die Füße im eiskalten Fluss baumeln lassen, das Gras und die Heidekrautbüsche unter den Füßen spüren, wahrhaftig ein Teil der Natur sein. Es war ein ganz tiefgehendes Erlebnis, das sicherlich in mir und in Christl Spuren für immer hinterlässt.

„Einen Wald verlässt man immer reicher, als man ihn betreten hat“

so stand es in einem Norwegen Prospekt, und es ist wahr!

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
 
 
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