Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse

 
   
     
 
 
     
  Auszug aus meinem Tagebuch:  
  Norwegen März 2009
 
     
     
  Am Freitag vor unserem Urlaub war ich den ganzen Tag mit Lea und Smokey unterwegs. Ich hatte schon Bauchweh, schließlich sollte es morgen Früh losgehen in den Norden und wir würden unsere geliebten Vierbeiner eine Woche lang nicht sehen.

Ich war allerdings beruhigt, wusste ich doch, dass alle unsere Lieben bei meinem Papa bestens aufgehoben sind.

Freitag Abend packten wir die Koffer. Am Samstag klingelte um 3:30h der Wecker. Wir frühstückten, ich versorgte die Pferde und wir tuckerten los Richtung Müchener Flughafen.

Es lief alles einwandfrei. Wir flogen am späten Vormittag los und kamen gegen 14h in Oslo an. Dort aßen wir eine Kleinigkeit und fuhren dann mit unserem Mietwagen los.

In einem kleinen Ort fragten wir nach einem Supermarkt. Die beiden Leute waren so nett zu uns, obwohl wir nur gebrochenes Norwegisch sprachen. Wir freuten uns riesig.

Wir fuhren über Hønefoss nach Skien. Die Landschaft war wundervoll. Viele schöne Bauernhöfe, allerdings auch viel Schnee. Zwischendurch machten wir Pausen um uns die Beine zu vertreten.

In Skien angekommen fielen wir ziemlich müde in die Hotelbetten. Am nächsten Morgen (Sonntag) machten wir eine Tour durch Skien, ein schöner Ort, allerdings schon recht viel Stadtflair.

Am Nachmittag fuhren wir in Richtung Haukeli / Edland, dort sollte unsere Hütte sein. Es ging nun stetig bergan ins Gebirge, es lag immer mehr Schnee und wurde kühler. Am Nachmittag kamen wir bei unserer Hütte an. Der Schlüssel steckte im Schloss, die Hütte war urig gemütlich. Wir waren superzufrieden. Wir telefonierten noch kurz mit den Hütteneigentümern, alles ok :-). Prima!

Wir gingen noch ein wenig spazieren. Das Wetter war recht wechselhaft, mal schien die Sonne, kurze Zeit später schneite es, um kurz drauf wieder die Sonne scheinen zu lassen.

Am Abend machten wir es uns am offenen Kamin gemütlich und lasen. Ich hatte leider Heimweh. So gemütlich die Hütte auch war, ohne unsere Katzen ist es einsam ...

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Hovden. Wir sahen uns im Ort um, holten uns in der Touristinformation einige Tipps und kauften ein. Wie es der Zufall will, trafen wir in der Touristinfo eine Kursteilnehmerin Jane, und beim Einkaufen einen Kursteilnehmer Erik. Das war echt lustig, vor allem weil wir beide Male zufällig ins Gespräch kamen und dann feststellten, dass wir gemeinsam zum Kurs bei Yvonne gehen würden.

Nach den ganzen Erledigungen tranken wir gemütlich Kaffee in einem total schönen, klitzekleinen Cafe.

Gegen 13h machten wir uns auf zum Ørneredet (Adlerhorst), die Hütte, in der unser Sprachkurs stattfinden sollte.

Wir lernten alle Kursteilnehmer kennen: Jane, Diana, Thomas, Matthias, Erik und Svenja. Wir verstanden uns alle recht gut und es war eine tolle Lernatmosphäre. Yvonne stellte sich individuell auf uns ein und unterrichtete sehr motivierend.

Nach dem ersten Kurstag waren wir total ko. Es war wirklich anstrengend gewesen, wir haben viel aufgeschrieben und viel neuen „Input“.

Zu Hause in unserer Hütte kochten wir uns leckeren Fisch mit Reis zum Abendessen. Danach machen wir unsere Hausaufgaben. Puh... wir waren fix und fertig.

Am nächsten Morgen waren wir bereits um 9h in Hovden. Wir holten Matthias ab und gingen zum Sportgeschäft. Wir liehen uns Truger (Schneeschuhe) für 3 Tage aus. Der Eigentümer des Sportladens war sehr nett, wir durften die Truger gerne die ganze Woche behalten, sagte er uns :-).

Dann fuhren wir mit unseren Schneeschuhen den Sessellift auf den höchsten Berg Hovdens hinauf. Dort oben wanderten wir. Wow!!! Ich fühlte mich wie mitten in einer Nordpol-Expedition. Schnee ohne Ende, alles weiß ... nach einiger Zeit wandern, fühlte ich mich total entspannt -- der Blick in die endlose weiße Weite war wie ein „Landeplatz“ für die Seele. Großartig. Wir sahen Spuren im Schnee von Hasen und Fjellrevn.

Bewundernswert, wie manche Tiere in dieser „Schneewüste“ überleben können.

Das Wetter war herrlich, wir hatten pure Sonne. Zum Glück hatten wir an Sonnencreme mit Schutzfaktor 20 gedacht, das war echt wichtig.

Nach einer etwa 2-Stündigen Wanderung fuhren wir zum Kurs. Wir hatten Kleidung zum Wechseln dabei und konnten uns somit in Ørneredet „frisch machen“.

Der Unterricht war spannend und interessant. Yvonne ist eine großartige Lehrerin, wir hatten viel Freude miteinander.

Nach Kursende fuhren wir in unsere Hütte, die ca. 30km von Hovden entfernt lag. Dort kochten wir wieder sehr lecker und begannen dann unsere Hausaufgaben.

Wir wurden gar nicht fertig mit Schreiben und Lernen. Gegen 22h beschlossen wir, Schlafen zu gehen.

Am Mittwoch Morgen saßen wir nach dem Frühstück noch einige Zeit über unseren Hausaufgaben.

Dann machten wir einen Spaziergang zur Ortsmitte, wir gaben unsere Postkarten ab und kauften ein.

Gemütlich spazierten wir wieder zu unserer Hütte, machten eine kleine Brotzeit um dann nach Hovden zum Kurs zu fahren.

Wieder war der Nachmittag anstrengend, aber sehr bereichernd. Wir lernten jeden Tag sehr viel von Yvonne.

Am Abend nach dem Kurs machten wir uns kurz „frisch“ um dann nach Bykle auf eine Kulturveranstaltung zu fahren.

Auf dem Weg dorthin sahen wir einen Fuchs, wir waren total begeistert.

Im Gemeindezentrum Bykle gab es leckere Lapper mit Rømme und Marmelade --- hmm lecker!

Ein Professor mit langem Bart erklärte uns Ortsnamen und deren Zusammenhänge sowie Runen und einige Erzählungen dazu. Wir verstanden leider nur die Hälfte von dem was er sagte, aber immerhin :-). Danach zeigten Kinder und Jugendliche einen traditionellen Volkstanz. Es war echt spitze. Später plauderten wir noch und fuhren dann müde aber glücklich nach Hause.

Donnerstag Morgen spazierten wir am Fluss mit den Schneeschuhen los. Wieder schien wunderbar die Sonne.

Wir hörten Vogelgesang und das Plätschern des Flusses, herrlich. Wieder sahen wir Spuren von verschiedenen Tieren, neben Hase und Fuchs, sahen wir Elchspuren und Schneehuhnspuren. Es war herrlich, in dieser menschenleeren Gegend zu wandern, nur begleitet von Wassergeplätscher und Vogelgezwitscher.

Am Nachmittag war wieder Kurs angesagt. Wie immer waren wir guter Dinge, die Atmosphäre war spitze und wir lernten viel. Neben vielen anderen Dingen lernten wir die verschiedenen Gemüsesorten kennen, wir kochten nämlich gemeinsam Gemüseeintopf.

Am Abend kam Stein zu Besuch ins Ørneredet. Stein ist Lehrer für das Fach Deutsch an der Weiterführenden Schule in Hovden. Es war ein sehr spannender Abend, wir erfuhren viel über Norwegen, die Menschen, die Mentalität, die Gewohnheiten, die Politik und vieles mehr. Wir waren Stein sehr dankbar für den netten Besuch.

Die Heimfahrt nach Haukeli am späten Abend gestaltete sich schwierig. Es schneite wie verrückt und der Wind wehte den Schnee so stark umher, dass die Sicht gleich null war. Zum Glück ist nicht viel Verkehr auf dieser Straße. So „tasteten“ wir uns langsam aber sicher nach Hause.

Am nächsten Morgen lag über 20 cm Neuschnee. Bereits mehrfach war das Räumfahrzeug gefahren, die Straßen waren frei.

Erleichtert über die schneefreien Straßen, machten wir uns auf den Weg nach Hovden. Wir sollten ein „Interview“ in der Schule haben.

Vorher gingen wir noch einkaufen. Dann fuhren wir zur Schule.

Ich war total begeistert von den netten Jugendlichen dort. Wir hatten viel Spaß und lernten dabei norwegisch. Die Schüler hatten ebenso viel Spaß und lernten deutsch. Was für eine gelungene Idee von Yvonne, die Sache mit dem Interview. So waren wir „gezwungen“ zu sprechen, was uns immer am Schwersten fiel. Nach dem Plaudern mit den norwegischen Schülern war es kein Problem mehr :-).

Danach hatten wir noch bis 14h Unterricht mit Yvonne. Es war wieder sehr interessant und lehrreich.

Nun stand der Abschied bevor. Ich war traurig, denn ich hatte einige der Kursteilnehmer und auch unsere Kursleiterin Yvonne lieb gewonnen. Aber wir würden ja in Kontakt bleiben :-).

Wir -also Christof und ich- gingen in einem Bistro eine Pizza essen und plauderten über das Erlebte.

Am späten Nachmittag gingen wir noch eine Runde mit den Schneeschuhen, allerdings war das Wetter bewölkt und recht kalt. Wir waren deshalb nicht sehr lange unterwegs. Später gaben wir die Schneeschuhe wieder im Sportgeschäft ab.

In unserer Hütte angekommen machten wir uns leckeres Abendessen. Wir waren etwas traurig, dass der Kurs schon vorbei war. Mich packte außerdem wieder das Heimweh nach unseren lieben Tieren.

Am Samstag Früh packten wir unsere Koffer und putzten unsere Hütte. Am Vormittag fuhren wir los Richtung Olso. Die Gebirgslandschaft war wundervoll, vor allem nach dem vielen Neuschnee. Eigentlich wollte ich nicht nach Oslo hinein fahren, sondern drumherum. Nachdem wir aber recht früh dran waren, bestand Christof drauf, Oslo sehen zu wollen. Also gut :-).

Olso ist auf den ersten Blick eine recht typische Großstadt. Viel Gewirr, viele verschiedene Menschen, und so weiter. Wir gingen die Einkaufspassage hinauf zum Schloss. Dort war es ruhig und still, das Gewirr war verschwunden. Wir bummelten zum Hafen und genossen die herrliche Aussicht auf das Meer. Wir besichtigten die Festung Akershus und tummelten uns ein wenig herum.

Am Abend machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir fanden ein supertolles Hotel, das sehr günstig war. Dort gab es sogar eine Bücherei. Wir lasen am Abend noch etwas und schliefen dann zufrieden ein.

Am nächsten Morgen frühstückten wir gut und reichlich. Dann fuhren wir zum Flughafen. Die Rückgabe des Leihwagens verlief einwandfrei. Wir bummelten noch etwas umher und schon war es soweit: wir traten den Heimflug an. Adieu Norge! Bis bald.

 
     
  Unsere Hütte  
     
     
     
 
 
   Norwegen 2008...
 Norwegen Sommer 2009...